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Junghundeaufzucht BHM

Kiki  und ihr prächtiger K - Wurf!

 

Eine spannende Zeit von den letzten Tagen der Trächtigkeit der Hündin Kiki (B&T) im Dezember 2011 bis zur Abholung der 8 super gesunden und äußerst liebenswerten Junghunde des K-Wurfes der Böhmer Harrier Meute durch den Master im September 2012 ist zu Ende gegangen und alle Hundenarren auf dem Hof Steinmeier-Beese wünschen den acht B&T eine erfolgreiche Jagdzeit!

 

Wie haben wir auf der Reitanlage und dem ehemaligen Meute-Hof nach langer Zuchtpause diese Zeit erlebt?

 

Zunächst kam Kiki – voraussichtlich tragend, aber doch recht schlank – in unseren Stall, um zu einer Entlastung im Kennel in Böhme u.a. wegen anstehender Umbauarbeiten zu sorgen.

 

Was haben wir mit den Böhmer Harrier zu tun? – Nicht viel, aber einige schöne Jagden -eben auch mit Black&Tans im Pack – haben wir mit ihnen erlebt. Und es reizte schon, noch einmal ein paar Welpen auf dem Hof zu haben. So kamen wir der Bitte des Masters gerne nach. Unsere Reitkinder waren Feuer und Flamme und haben mit viel Aufmerksamkeit die Vorbereitungen zur Geburt, die ersten Tage und Wochen des Wurfes und schließlich auch die ersten Monate der Junghunde beobachtet.

 

Was konnte man nicht alles lernen?!

 

Wie der Bauch der Hündin wächst – kein vielleicht mehr, sondern Wetten wurden über die Anzahl der zu erwartenden Welpen abgeschlossen. Marie-Theres, als erfahrene Züchterin, erklärte viel zum Verhalten der Hündin in zunehmender Trächtigkeit; wie man am Verhalten der Hündin, an den Senkwehen und der damit einhergehenden Veränderung der Figur und schließlich Tage vor dem vermuteten Geburtstermin mit Temperaturmessen den Zeitpunkt der Geburt ziemlich genau bestimmen kann.

 

Und das war nicht ganz unwichtig, lag doch der ungefähre Geburtstermin um Silvester – und da wollten wir erst die Hochzeit von Uli und Martina feiern. Cornelia und ich sahen uns schon im Abendkleid bei Kiki sitzen und Welpen zählen, eventuell Geburtshilfe leisten.

Doch alles deutete auf den Neujahrstag hin – und Kiki tat uns den Gefallen. Hochzeitsrausch ausgeschlafen, auf das Neue Jahr angestoßen und dann zu Kiki. Wie erleichtert schaute sie uns an mit einem Blick wie“… na, dann kann es ja jetzt losgehen..“

 

Und es ging los – und hörte gar nicht auf:

 

3 kräftige Rüden und 4 ebenso  stramme Hündinnen wurden geboren. Und eine weitere Hündin, über 150 g leichter als die Geschwister aber mit gesundem Verhalten. Sie  machte in der Zukunft noch auf sich aufmerksam.

 

Kiki entpuppte sich trotz ihrer Jugend und Unerfahrenheit als hervorragende Mutter. Wir sind immer wieder fasziniert, mit welcher Sicherheit Hündinnen ihr Mutterdasein absolvieren und haben auch immer wieder größte Hochachtung vor der Natur, die alles so fein eingerichtet hat.

Die Welpen entwickelten sich hervorragend; die Erstgeborene hatte schnell ihren Namen : Kickoff als Opener und die Kleine bekam den Namen Kimberly. Alle Anderen mussten noch etwas warten mit der Namengebung; doch viele Kinder und Reitersleut’ hatten viele gute Vorschläge!

Wärmelampen und besonders geschützter Raum waren bald vonnöten, da  eisige Temperaturen einsetzten. Alle machten sich Sorgen um Kimberly, die trotz eines starken Lebenswillens an Gewicht verlor. Zu viele kräftige Geschwister verdrängten sie von den besten Zitzen und zufüttern lassen wollte sie sich nicht. Einsam und klein lag sie in Lampennähe.  Doch bei – 18 Grad Außentemperatur schwanden ihre Chancen. Alle Kinder hofften für sie und auch Mutter Kiki verstieß sie nicht. 

 

Marie-Theres fror auch bei ihrer Tätigkeit auf dem eisigen Hof und hatte sich in einen warmen Schneeanzug gehüllt. Der - schließlich rettende - Gedanke  wurde in die Tat umgesetzt: Gürtel umgeschnallt – Schneeanzug auf – Hündin Kimberly rein – Schneeanzug zu und weiter gearbeitet. So wurde aus Kimberly ein kleines „Känguruh“. Nach mehreren Stunden Körperkontakt und -wärme nahm sie Fremdnahrung auf und ab dem 3. Tag nach und mit dieser Aktion zeigte sie ihren Geschwistern „die Harke“ bei der Verteilung der Zitzen.

 

Überlebt – und bestimmt wird sie eine der best jagenden Hündinnen, eifrig und zäh.

Wir lieben sie alle! Die Kinder weinten vor Erleichterung und bemühten sich beim Schmusen mit der kleinen Truppe ganz besonders auch um Kimberly.

 

Schon bald machte die junge Mutter ihre ersten Spaziergänge mit den Welpen, zunächst nur auf der geschützten Stallgasse, dann auf den Hof, bald wurde der Reitplatz und alles Gesträuch rundum erkundet, um dann schließlich mit uns Spaziergänge in die freie Natur zu machen.

 

Täglich wurden die Wege länger, bis schließlich mit allen Welpen geschlossen querbeet gehorsam bis zu 30 Minuten gegangen wurde. Meutehunde müssen zusammenbleiben bei der Arbeit an der Fährte. Und dieses Zusammenbleiben ist von Anfang an wichtig. Nicht süße Einzelhunde zum Spielen und zum Zeitvertreib des Menschen sollen herangezüchtet werden, sondern Hunde, die von Anfang an lernen in ihrem Verband zu bleiben.

 

Zeit zum Spielen gab es extra. Ja - und beschmust werden durften sie auch zu bestimmten Zeiten. So lernten sie auch den Menschen - zunächst als aufregenden Spielgefährten - kennen, lernten, sich an Zeiten zum Lösen und Spielen zu halten, freuten sich auf disziplinierte Spaziergänge und machten uns Allen große Freude…………… na ja, auch ein bisschen Arbeit, denn einen übervollen Tag hatten wir schon vorher.

 

Sie lernten ihre Namen kennen, wurden leinenführig gemacht, mussten sich von ihrer Mutter verabschieden und kamen unter die Fittiche der letzten Althunde unseres Meutebestandes, sowie der Jack Russel. Immer freundlich, keine Raufer dabei und immer schöner werdend erinnerten sie uns an die  Zeiten unserer Meutehaltung.

Sie lernten frei und im Pack am Fahrrad zu laufen und bekamen so ihr erstes Lauftraining. Sie begegneten Autos, Fahrradfahrern, anderen Hunden, wurden am Straßenrand abgelegt, blieben schon gehorsam am Pferd und waren reif für die Übergabe; „fertig“ zum Einjagen.

 

Längst war die Zeit gekommen, zu der sie  auf den Meutehof in Böhme gehen sollten. „….Nix sagen- ein bisschen können sie noch bleiben- ist ja noch keine Hündin heiß- oooh, wie wird es schwer werden, sie abzugeben…..“

 

Doch irgendwann ist es soweit. Sie müssen in ihren Verband eingestellt werden, solange noch etwas Welpenschutz gilt, bevor die Rüden sich zu stark fühlen.

 

Und so übergaben wir im September acht quicklebendige Black & Tans;

 

Kingston, Kentucky und Knocklong, Kickoff, Kersey, Kildare, Kilkenny und Kimberly

 

an den Master Thorsten Mönchmeyer, dem wir viel Freude mit dem von uns aufgezogenen Wurf wünschen.

 

Wir hoffen für „unsere Hunde“ auf eine gute Zeit beim Anjagen, auf rücksichtsvolle Reiter mit großen Pferdehufen, auf schöne Jagdstrecken in ihrem Jagdhundleben und auf eine Equipage, die ihrer Verantwortung für jagdliche Tradition und Gemeinsamkeit und aktiv gelebtem Tierschutz gerecht wird.

 

Auf Wiedersehen sagen die großen und kleinen Reiterinnen und Reiter vom Reiterhof Steinmeier-Beese.

 

Horrido und Gute Jagd sagt die Equipage der ersten und einzigen reinen Black&Tan Meute in Deutschland, der HWS – Meute B&T in Alverskirchen.

Marie-Theres und Cornelia Steinmeier

(Bilder finden Sie in der Bildergalerie und auf www.lichtmalerei.me)